Geschichte

Jünglingsverein 1909 - 1911
Im Frühjahr 1909 wurde in Schwieberdingen ein Jünglingsverein gegründet. Bei verschiedenen gemeinsamen Festen hörte man den Posaunenchören der Nachbargemeinden zu, sodass die Gründung eines eigenen Posaunenchors beschlossen wurde. Über Spenden wurde eine Anzahlung der ersten Instrumente ermöglicht, für die restliche Summe stellte der Instrumentenbauer Franz Schediwy in Ludwigsburg einen Schuldschein aus. Nachdem man in August Essig einen Ausbilder für die Bläser, und in Schulleiter Schick einen Dirigenten gefunden hatte, wurde an Sylvester 1909 das erste Mal vom Turm gespielt, und an Ostern der Gottesdienst gestaltet. Leider hat sich dieser Chor 1911 wieder aufgelöst.

Neugründung 1921
Nach einer Missionsveranstaltung 1921, kam es in Schwieberdingen zu einer Erweckungsbewegung. Der Jünglingsverein wurde neu gegründet, und bei seiner Weihnachtsfeier spielten erstmals 2 Bläser. Das gab den Anstoß dafür, auch erneut einen Posaunenchor zu gründen. 10 Bläser hatten sich gefunden, die abwechselnd auf einem Flügelhorn übten. Einen Teil der alten Instrumente von 1909 konnte man bald zurückbekommen, und weitere gebraucht erwerben. Geprobt wurde am Anfang im Hummelbrunner Wäldle und in der Schusterwerkstatt des Dirigenten Herman Hanle. An Ostern 1922 wurde erstmals wieder ein Gottesdienst begleitet.

NS-Zeit 1933 - 1945
Da der Posaunenchor 1933 keine Mitglieder unter 18 Jahren hatte, umging man die Eingliederung in die HJ, die kirchlichen Dienste konnten weiter verrichtet werden. Die überlieferten Höhepunkte dieser Zeit waren die gemeinsame Teilnahme an den Landes- Posaunentagen in Ludwigsburg, in Tübingen und in Esslingen. In Schwieberdingen fand 1937 ein Bezirksposaunentag statt.
1938 wurde der CVJM verboten, der Posaunenchor bestand trotzdem weiter. Wie auch in den Nachbargemeinden, schrumpfte er über den Krieg. Aber, man hielt zusammen. Mit den Chören aus den Nachbargemeinden half man sich so gut wie möglich aus. Besonders wichtig waren die Trauerfeiern für ihre gefallenen Bläser.

Nachkriegszeit 1945 - 1973
1945 kam Eugen Brodmann nach Schwieberdingen, und übernahm die Chorleitung. Er engagierte sich sehr für die Jugendarbeit und den Posaunenchor. Der Chor bestand nur noch aus 3 Bläsern.
Bald gründete Eugen Brodmann Jungbläsergruppen, sodass 1947 zusammen mit den Heimkehrern der Chor wieder aus 20 Bläsern bestand. Besonders eindrücklich war für alle die Teilnahme am ersten Landesposaunentag 1946 in Ulm.
Begleitung von Gottesdiensten, Beerdigungen, Ständchen, Turmblasen und am Heiligen Abend Kurrende spielen waren die Traditionen, mit denen der Posaunenchor in der Gemeinde sichtbar war.
1962 übernahm Wilfried Link den Chor. In seine Zeit fiel der Neubau des Gemeindehauses in der Gartenstraße. Der alte Saalbau war zu klein geworden, den die ganze Kirchengemeinde inzwischen nutzte. 1971 wurde die erste Bläserin aufgenommen, ein bis dahin undenkbarer Vorgang. Der Chor wurde in alter Tradition weitergeführt. Es wurden Gottesdienste gestaltet, regelmäßig wurden Beerdigungen begleitet, zusammen mit dem Kirchenchor machte man einmal im Jahr einen großen Ausflug.

Eine neue Zeit 1974 - heute
1974 übernahm Eberhard Kling den Chor. Die Arbeit mit den Jungbläsern wurde intensiviert. Der Chor wuchs kräftig, es entstand ein Juniorenchor, der viele Dienst übernehmen konnte.
Es waren inzwischen so viele Bläser, dass der jährliche Ausflug nicht mehr gemeinsam mit dem Kirchenchor gemacht werden konnte, man erlebte mehrere „rosarote Wochenenden“ mit der Bahn an verschiedenen Zielen. Es entstand das Bergfest vor den Sommerferien im Garten der Familie Rabus. 1982 wurde die erste Serenade im Schulhof der Bergschule aufgeführt, die dann in den folgenden Jahren auf der Nippenburg und später im Kirchhof stattfand.
Rolf Pflugfelder leitete den Chor von 1995 bis 1997. Der Chor war inzwischen stark geschrumpft, aber es gelang einige ehemalige Bläser zu reaktivieren, und durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der Musikschule, gut ausgebildeten Bläsernachwuchs zu bekommen.
1997 übernahm Paul Pflugfelder den Chor, und erhielt bald Unterstützung durch Renate Kocher.
Paul Pflugfelder hat 2009 Das Dirigentenamt beendet. Zur Unterstützung von Renate Kocher konnte Daniel Leutz gewonnen werden, der dann später durch Katharina Zaiser unterstützt wurde.
Katharina Zaiser und Daniel Leutz gaben mit der Zeit ihr Amt auf, Renate Kocher dirigierte den Chor allein weiter. 2018 wurde Matthias Zaiser der neue Dirigent.